In diesem ersten Teil beschreibe ich erst einmal en Rahmen, in dem Sie diesem Test folgen können. Denn ich bin nun einmal kein Journalist, und daher auch nicht dafür ausgebildet. Ich bin gerne mit dem GPS unterwegs und sehe GPS daher als ein praktisches Hilfsmittel, nicht als Notwendigkeit. Ich fange wie die meisten Motorradfahrer an, indem ich mir ein Navigationssystem kaufe, losfahre und dann erst die Gebrauchsanweisungen lese, wenn ich ein Problem habe- nicht ganz praktisch, aber so läuft das meistens. Der einzige Unterschied ist, dass mein Motorrad statt mit einem Navigationssystem jetzt mit drei ausgerüstet ist. Das nebenstehende Foto hat schon für einige lustige Reaktionen auf Facebook gesorgt, aber viele Menschen sind auch gespannt, was beim Test herauskommen wird, und ich natürlich auch…
Objektivität
Ein Journalist sollte objektiv sein, aber das ist gar nicht so einfach, weil unterschwellig immer die Tagesstimmung, der Kontext eines Tests, Erfahrungen aus der Vergangenheit, aber auch der finanzielle Aspekt immer eine große und nicht zu unterschätzende Rolle bei der Bewertung eines Produkts spielen. Niemand ist zu 100% objektiv, also auch ich nicht. Ehrlich gesagt fahre ich bereits seit 2006 mit einem TomTom auf meinem Motorrad, TomTom ist einer unserer guten Kunden, wir arbeiten bei TyreToTravel auch intensiv mit TomTom zusammen, also bin ich voreingenommen, und nicht nur ein wenig. Trotzdem versuche ich so objektiv wie möglich zu sein, in diesem langfristigen Test teile ich meine Erfahrungen mit den Navigationssystemen, die sowieso subjektiv sind, und vergleiche die Navigationssysteme aufgrund einer Anzahl an Kriterien.
Vergleichskriterien
Die Kriterien möchte ich zusammen mit Ihnen als Tourliebhaber und Leser zusammenstellen. Wenn Sie mitdiskutieren möchten, gute Ideen haben für Vergleichskriterien oder einfach Ihre Erfahrung teilen möchten, dann können Sie bei diesem Blog unten auf ‘Anmeldung’ klicken, und Sie erhalten dann jedes Mal, wenn ein neues Element auf dem Blog publiziert wird, automatisch eine Mail. Ich behalte mir das Recht vor, um Nachrichten zu akzeptieren oder abzulehnen, da es in verschiedenen Foren oft heiß hergeht, und ich es hier gerne gemütlich halten würde. Im Moment, und das kann sich im Laufe der Zeit noch ändern, denke ich an diese Kriterien:
- Inhalt der Schachtel;
- Funktionen;
- Spezifikationen;
- Routensoftware;
- Navigieren von A nach B;
- Navigieren über eine importierte Route;
- Einfachheit der Bedienung.
Am Ende der Fahrt, etwa im Oktober 2014, werde ich dann jedem Kriterium Noten vergeben und ein abschließendes Urteil fällen.
Erfahrungen aus der Vergangenheit
Erfahrungen aus der Vergangenheit beeinflussen natürlich den Blick auf das Hier und Jetzt, also möchte ich meine Erfahrungen hier direkt einmal teilen. 2006 habe ich mein erstes Navigationssystem für mein Motorrad gekauft, Garmin kannte ich damals noch gar nicht, ich war schließlich GPS-Jungfrau, daher wurde es ein TomTom. Selber habe ich gute Erfahrungen mit TomTom gemacht, zuerst mit dem TomTom Rider II, dann mit dem TomTom Urban Rider Pro und jetzt mit dem TomTom Rider 5. Oft gehörte Kritikpunkte sind, dass das alte TomTom Rider nur bis zu 48 Routenpunkte verarbeiten kann, und dass keine Routensoftware mitgeliefert wird. Selber habe ich das nie als Problem erfahren, für die Planung der Routen benutzte ich schon damals Tyre, und 48 Routenpunkte waren für mich immer ausreichend. Womit ich allerdings ein Problem hatte, war die Stromversorgung, und dann spreche ich von der Stromversorgung des Rider II.
Ich musste das Motordock dreimal ersetzen, da das TomTom dann nicht mehr aufgeladen wurde. Wahrscheinlich lag das daran, dass ich regelmäßig mit meinem Africa Twin auf unbefestigten Straßen mit vielen Hubbeln unterwegs war, und das ist ein etwas schwierigeres Gelände für das TomTom.
Daher habe ich ein paar Jahre später ein Tripy II GPS dazu gekauft, als Back-Up für mein TomTom, aber auch als GPS für Offroad-Fahrten. Ein schönes, grundsolides Gerät. Das Belgische Tripy war verantwortlich für die Roadbooks für Dakar und es wurden mehr als 350 Tripy Geräte benutzt. Mit ihrer Langlebigkeit, der Sichtbarkeit des Bildschirms und der Qualität des GPS-Empfangs ist also alles in Ordnung. Womit ich mich allerdings nicht anfreunden konnte, war die mitgelieferte Routensoftware (Roadtracer Pro), vor allem, da man nach dem Planen der Route noch die Waypoint Piktogramme anpassen muss. Außerdem finde ich es ziemlich veraltet, dass man nicht zu einer Hausnummer navigieren kann, dass die Straßen angezeigt werden, aber nicht die Hausnummern. Also nicht geeignet für die Navigation von A nach B, was einen fast dazu zwingt, dass man sich neben dem Tripy noch ein anderes Navigationsgerät zulegen sollte, oder man benutzt die Navigation nur für Rundfahrten, dann ist das Tripy allerdings eine sehr gute Alternative, über die wir noch berichten werden!
Eester Eindruck Garmin Zumo 590LM
Und jetzt also stolzer Besitzer eines Garmin Zumo 590LM, mein erstes Garmin als TomTom-Fan! Und ich muss sagen, mein erster Eindruck ist sehr positiv. Das Gerät hat eine schöne Form und einen guten Bildschirm. Wenn man die Schachtel öffnet, sieht es direkt sehr gut aus, mit guten Kabeln für die Stromversorgung, alles schön verpackt, so wie es sich für ein solches High-End-Gerät gehört. Die Montage ist ein Kinderspiel, die Anleitung ist für jeden verständlich geschrieben. Und dann die erste Fahrt mit drei GPS-Geräten auf meinem Steuer! Von Nootdorp nach Diemen, wo ich einen Termin hatte, Navigation über die ‚schnellste Route‘. Das Tripy fällt sofort weg, da man hiermit nicht zu einer Hausnummer navigieren kann. TomTom und Garmin berechnen zu dieser Adresse die genau gleiche Route. Zweimal bin ich absichtlich von der Route abgewichen, was hierbei auffällt ist, dass Garmin im bebauten Gebiet schneller eine Neuberechnung durchführte, während TomTom schneller bei der Neuberechnung war, als ich auf der Autobahn absichtlich eine falsche Ausfahrt nahm.
Worauf ich auch geachtet habe ist die Sichtbarkeit des Bildschirms, darüber gibt es keine Diskussion, denn das Tripy GPS II ist unter allen Umständen am besten abzulesen. Das TomTom und Garmin geben sich nicht viel, wenn die Sonne von hinten genau auf den Bildschirm scheint, ist die Sichtbarkeit des Garmins etwa besser, aber es gibt kaum einen Unterschied. Allerdings finde ich, dass die blaue Routenlinie des TomToms besser sichtbar ist als die standardmäßige rosa Routenlinie bei Garmin, allerdings kann man das sicher umstellen. Und sofort habe ich einen ersten Grund, in der Anleitung nachzuschlagen, oder mir die Videos von MrGPS anzuschauen. Aber das ist für ein nächstes Mal, nächste Woche fahre ich mit dem Motorrad in den Harz um ein herrliches Wochenende mit Steuerung und Testen zu verbringen, was für ein schreckliches Leben habe ich doch….
Dieser Test ist sehr interessant, ich freue mich diesen Blog ab und zu zu lesen!
Was ich gerne getestet hätte:
1.: Eingeben einer Route am Gerät.
2.: Während einer gefahrenen Route einfügen eines Zwischenziel z.B. Tankstelle
3.: Verwendung von POIs, z.B.: Radarfallen (Zuverlässigkeit der Angaben, Alarmierung rechtzeitig, Updatemöglichkeiten, …)
Gruß,
Uwe
Danke Uwe!
Super !
…..freue mich über diesen Test.
Habe selbst Rider2 und Zumo LM350.
Tyre verwenden wir bei den AB´s ( http://www.austriabiker.at ) schon ewig . Die Software ist leicht verständlich und empfiehlt sich daher auch für Anfänger.
Was ich gerne getestet hätte:
Aufzeichnen der Route und archivieren.(Das Zumo LM350 muß ich jeden Tag auslesen sonst ist der Speicher voll und die Daten sind verloren).
Hallo Schöner Test! Mich würde die Bluetooth-Anbindung im Vergleich zum TomTom5 interessieren, da ich das TT5 selber nutze. Qualität des Klangs, Lautstärke, Einstellbarkeit etc.
Hallo Michael,
danke für den Test, ich bin von Tom Tom Rider (dem Ur-Rider) auf ein Zumo 660 umgestiegen und war dermaßen enttäuscht von dem Garmin Gerät. insbesondere von seiner umständlichen Bedienung über das Zentral-Menü. Ich überlasse es meistens meiner Frau – fürs Auto ist es wirklich gut geeignet, vor allem Dank eingebautem Lautsprecher. Der Urban Rider war für mich keine Option, aber der aktuelle (Rider 4 oder 5) würde mich interessieren, da haben mir letztes Jahr auf der Alpen-Tour viele Motorradfahrer von vorgeschwärmt. Kürzlich kam aber ein Kollege mit dem Zumo 590, womit Garmin angeblich die Möglichkeiten für Routen erheblich verbessert hat.
Mit würde besonders interessieren:
1) Bedienung beim Abfahren einer Route (Routenpunkte spontan entfernen, Routenkriterien ändern etc.) – welches System ist intuitiver, einfacher, schneller?
2) Curvy Routes ./. Kurvenreiche Strecken – welches System findet die wirklich schönen strecken?
3) Anbindung von Bluetooth-Geräten – Koppelung Handy und Headset mit Navi, und natürlich Klang, Einstellbarkeit, wie Brock geschrieben hat
4) Tourenplanung mit Tyre – Überspielen der Touren auf die Geräte, Genauigkeit der Wegpunkte/Zwischenziele auf dem Gerät.
5) Aktualisierung von POIs und Ergänzung von eigenen POIs / Nutzung von POIs als Ziele und Annäherungsalarm
6) Aktualisierung von Kartenmaterial (Bedienung, Zeitaufwand)
7) Bildschirme / Darstellung der Karte im Vergleich (Ich weiß daß beide Geräte nominal die gleiche Bildschirmgröße und Auflösung haben, aber vielleicht fallen dir Unterschiede in der Darstellung / Detailtiefe auf (mein Zumo ist gegenüber dem alten TomTom extrem schlecht in der Darstellung, obwohl der Bildschirm größer ist)
Ich bin sehr auf deine weiteren Ausführungen gespannt!