Wie man auf dem Foto sehen kann, fehlt mir in der Mitte ein Navigationssystem und damit haben wir auch gleich das erste Problem. Im dritten Teil des langfristigen GPS Tests erzähle ich über meine Erfahrungen mit dem TomTom Rider 5, Garmin 590LM und Tripy II GPS während eines herrlichen Wochenendes in den Französischen Ardennen und der Eifel. Ich fälle dabei (noch) kein Urteil, sondern versuche, die Tatsachen wieder zu geben, auch wenn diese natürlich von meinen vorherigen Erfahrungen und dem Erlebnis dieses Moments beeinflusst werden. Wir beginnen mit dem Anlegen von Routen, dem Kopieren auf das GPS und danach fahren wir und schauen was passiert, viel Spaß!
Routen importieren
Für das Anlegen der Routen haben wir die Basisversion des Programms Tyre benutzt. Ich sage ‘wir’, aber eigentlich wurden alle Routen von meinem Motorradfreund Roland angelegt, ich habe nur ein paar Routenpunkte verändert und auf das Navigationssystem kopiert. Tyre ist in diesem Fall sowohl einfacher zu benutzen als auch schneller als Basecamp, da man die angelegte Route ohne zusätzliches Konvertierungstool eins zu eins auf das Tripy, Garmin und TomTom kopieren kann. Sowieso habe ich noch nicht besonders viel Erfahrung mit Basecamp, was ich die nächsten Monate verändern möchte, aber alles zu seiner Zeit. In Tyre platziert man Routenpunkte durch einen Doppelklick auf die Karte, oder indem man eine Adresse in das gelbe Suchfeld eingibt. Sehr schön ist dabei, dass das Programm automatisch erkennt, ob man ein Garmin oder TomTom an den PC angeschlossen hat. Man klickt auf ‘kopieren’ und Tyre kopiert automatisch im richtigen Dateiformat auf das angeschlossene GPS (TomTom, Garmin und Interphone).
Für Tripy gilt dabei, dass man die Route als gpx-Datei speichern muss, dann muss man Roadtracer Pro starten, Tripy an den PC anschließen und die Route kopieren. Beim Anlegen der Routen mit Tyre muss man auf mehrere Punkte achten; Tyre kopiert nur die Routenpunkte, dass GPS berechnet selbst die Route zwischen diesen Routenpunkten, es reicht also, um genügend Routenpunkte an strategischen Stellen zu platzieren. Außerdem benutzt Tyre auch Google Maps, was eine andere Karte ist, als bei Garmin, TomTom und Tripy, also kann es vorkommen, dass eine Route ein wenig abweicht, in der Praxis ist dies aber meist in Ordnung. Außerdem erkennt Google Maps/Tyre keine unbefestigten Straßen, wenn man also Routenpunkte auf kleine Wege setzt, könnte es sein, dass ein Routenpunkt auf einer unbefestigten Straße landet. Man kann das auf dem Garmin oder TomTom sehen, aber ich lasse es immer so und überspringe einen Routenpunkt, wenn das zufällig mal passiert. Eine ausführliche Anleitung zu Tyre kann man hier finden und Tyre kann man hier gratis herunterladen.
Und jetzt fahren…
Die Route mit etwa 1.100 Kilometern ist angelegt, die Routen sind geladen, die Koffer sind gepackt, Frau und Kind werden noch ein letztes Mal umarmt, und ab geht die Post! Wir fahren früh los um die morgendliche Hauptverkehrszeit zu vermeiden, um 06:15 sind wir bereit zur Abfahrt. Ich öffne über die Reiseplaner die Routen des ersten Tages und sehe sofort einen Unterschied, Garmin sagt, dass wir um 11:31 Uhr ankommen, TomTom hat es etwas eiliger und sagt, dass wir um 11:13 Uhr an unserem Ziel ankommen. Tripy sagt nichts, erstens, weil Tripy keine gesprochenen Anweisungen gibt, aber auch, weil ich die Route nicht aktiviere, weil 2 Navigationssysteme im Auge behalten für diese Reise eigentlich genug ist. Am Ende der Straße streiten Garmin und TomTom gleich, Garmin möchte links abbiegen und TomTom zeigt an, dass es nach rechts geht. Was nun? Ich wähle den einfachen Weg und höre auf das TomTom, nicht weil der Weg besser ist, sondern weil ich bereits seit Jahren mit TomTom fahre und daher denke, dass es einfacher ist…
Der Grund für diesen Unterschied ist recht einfach erklärt, der erste Routenpunkt ist nach Eindhoven auf dem Valkenswaardse weg, von dort aus wollen wir innen weiter Richtung Französische Ardennen. Garmin sagt, dass es einfacher über die A13 über Rotterdam > Breda > Tilburg > Eindhoven geht, und TomTom findet die A12 über Utrecht > ‘s-Hertogenbosch > Eindhoven eine bessere Option. Es macht eigentlich keinen Unterschied, beide kommen letztendlich am ersten Routenpunkt an, wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist ist es besser, auf der gewählten Autobahn auch noch einige Routenpunkte zu platzieren. Ich sage beide kommen an, aber das entspricht nicht ganz der Wahrheit, denn nach Utrecht möchte sich das TomTom einfach selber ausschalten, ach du… Ich merke, dass die Batterie sich nicht immer auflädt, nur wenn ich das Kabel festhalte erscheint ein ‘Blitz’ am Batterie-Symbol. So war das nicht gedacht, auf drei Navigationssysteme schauen, vorfahren, den Verkehr antizipieren und ein Kabel festhalten, ich möchte das verdammt nochmal auch genießen! Also habe ich beim ersten Stopp die Einstellung angepasst, dass TomTom sich selbst ausschaltet, wenn es nicht aufgeladen wird. Trotzdem bleibt es ein Problem, dass TomTom funktioniert ungefähr 6 Stunden ohne Strom, aber das TomTom war nicht komplett aufgeladen, also droht ein schwarzer Bildschirm. Nicht weit vor Eindhoven halten wir noch einmal an und schauen, wahrscheinlich ein Kabelbruch in der Nähe des Steckers, wir versuchen das mit Klebeband zu reparieren, und plötzlich halte ich das TomTom mit Motordock und allem in meinen Händen! Eh, war das nicht richtig befestigt oder was? Es scheint, wie man links auf der Abbildung sehen kann, dass die Schrauben, die man in das Motordock drehen soll, komplett abgebrochen sind. Wie kann das passieren? Ich benutze schon seit 5 Jahren eine abschließbare Halterung von Touratech und vielleicht haben die Schrauben nicht richtig hinein gepasst, oder es hat auf den unbefestigten Straßen zu viel abbekommen, wer weiß?
Fakt ist, dass die Touratech Halterung inklusive Motordock im Mülleimer an der Autobahn gelandet sind, und das TomTom im Koffer. Ich bin gespannt, ob andere TomTom Benutzer auch mit einem Kabelbruch oder einem defekten Motordock zu kämpfen hatten, denn ich habe dazu noch nicht viel gehört oder gelesen, ich werde TomTom auch deswegen anrufen, wird fortgesetzt…
Und jetzt weiter fahren mit Garmin
Jeder Nachteil bringt auch einen Vorteil mit sich, wie Johan Cruyff sagen würde, also bin ich jetzt verpflichtet, dass Garmin einmal näher kennen zu lernen. Und wie bei jedem Kennenlernen zählt der erste Eindruck, und der ist hier einfach gut, genau wie der zweite und dritte Eindruck, einfach ein schönes Gerät zum anschauen. Aber Inhalt ist wichtiger als Äußerlichkeiten, wie meine Mutter sagen würde, also setzen wir uns einfach mal davor. Man muss sich ein wenig aneinander gewöhnen, und ein paar Mal verpasse ich eine Ausfahrt, aber das vor allem wegen meinem Ungeschick, aber auch wegen dem Ton, denn sogar auf der höchsten Lautstärke ist dieser wesentlich leiser, als beim TomTom. Ich habe einen Cardo Scala Rider, der 6 jahre alt ist, woran es auch liegen kann, daher wichtig, dass auch einmal zu erwähnen. Außerdem finde ich die Anweisungen von TomTom etwas praktischer, besonders, wenn die Ausfahrten schnell auf einander folgen. TomTom sagt dann zum Beispiel; “nach 100 Metern bei der ersten Ausfahrt nach rechts und dann nach 15 Metern nach links.”.
Bei Garmin hört man nur die erste Anweisung, und die zweite Anweisung kommt dann manchmal zu spät. Auch auf dem Bildschirm tue ich mir leichter, dem Routenverlauf auf dem TomTom zu folgen, als beim Garmin, aber das ist wahrscheinlich eine Gewöhnungssache. Nach ein paar Stunden Fahrt geht das schon besser. Und wenn etwas schief geht, zum Beispiel, wenn an der Straße gearbeitet wird? Bei TomTom kann man dann ‘Sperre vermeiden’ auswählen, oder wenn ein Routenpunkt genau in diesen Arbeiten positioniert ist, wählt man ‘gehe zum nächsten Routenpunkt’, dass funktioniert prima. Garmin hat auch so etwas, dass heißt dann ‘umfahren’ oder ‘nächsten Routenpunkt überspringen’. Man klickt auf die drei Streifen rechts unten am Bildschirm, danach auf ‘Route ändern’ und bekommt dann ziemlich viele Möglichkeiten um die bestehende Route zu ändern. Ich habe nur ein paar Mal ‘umfahren’ probiert, einmal funktionierte das wirklich perfekt, und einmal nicht, weil das Garmin mich einfach immer wieder zurück schickte, wahrscheinlich hätte ich nicht ‘umfahren’ wählen sollen, sondern ‘nächsten Routenpunkt überspringen’. Wichtig ist auch, dass man vor der Änderung mit dem Vorderrad in Richtung der Straßenarbeiten stehen bleibt, nur dann probiert Garmin einen Umweg zu berechnen, eigentlich logisch. Wir müssen einander einfach noch ein wenig besser kennen lernen.
Nach diesem Kennenlernen in der Praxis muss ich feststellen, dass das Garmin ein gutes Gerät ist, mit einem komplexen Inhalt, an den ich mich erst noch gewöhnen muss. Ob unsere in den Anfängen steckende Beziehung weiter funktioniert, dass muss sich noch zeigen, denn dafür müssen wir noch durch einige spannende Dates. Heimlich date ich auch wieder das TomTom, ein neues Motordock mit Kabel wurde bestellt, zusammen mit der originalen anti-Diebstahl Lösung von TomTom. Dem gegenüber steht, dass Garmin mich zum Ankauf des folgenden Spielzeugs verführen konnte:
- 3D Live Traffic (Europa und Südafrika) (Garmin Smartphone Link app): € 19,99
- Advanced Weather (Europa) (Garmin Smartphone Link app): € 5,49
- 2 x Reifenspannungssensor für € 49,-: € 98,-
- Tragetasche: € 27,-
- Touratech abschließbare Halterung: € 119,-
- Sena SMH10R headset: € 219,95
Für den nächsten Teil machen wir erst einmal ein wenig Büro-Forschungsarbeit und vergleichen die Spezifikationen, wir schauen auf den standardmäßigen Inhalt der Schachteln, ein bisschen langweiliger, aber auch wichtig. Natürlich befestigen wir das TomTom Rider auch wieder auf dem Motorrad, montieren die gekauften Spielzeuge, probieren sie aus, legen noch mehr Routen an (auch mit Basecamp) und fahren mehr Routen. Kurz gesagt, genug, worüber man schreiben und diskutieren kann, also bis nächstes Mal!
Offizielle Reaktion TomTom:
“Michel van Hagen nimmt am Beta test team von TomTom teil und fährt deshalb mit ersten Probestücken von neuen Geräten und Zubehör. Alle TomTom Zubehörteile werden, bevor diese an den Kunden gehen, ausführlich durch das Beta test team getestet. Die betroffene Halterung war ein erstes Probestück, weshalb es manchmal noch Mängel geben kann, wie Michel van Hagen leider erlebt hat. Gleichzeitig rät TomTom, immer originale Schrauben für die Befestigung vom Dock an den Halter zu benutzen. Wenn eine Schraube länger ist, kann dadurch der gesamte Halter kaputt gedreht werden. Mit den originalen Schrauben ist das bei einer normalen Nutzung nicht möglich”.
PS: bald kommt dann auch noch ein kurzer Reisebericht mit Video-Eindruck, dieser ist dann hier abrufbar.
Michel van Hagen nimmt am Beta test team von TomTom teil und fährt deshalb mit ersten Probestücken von neuen Geräten und Zubehör. Alle TomTom Zubehörteile werden, bevor diese an den Kunden gehen, ausführlich durch das Beta test team getestet. Die betroffene Halterung war ein erstes Probestück, weshalb es manchmal noch Mängel geben kann, wie Michel van Hagen leider erlebt hat. Gleichzeitig rät TomTom, immer originale Schrauben für die Befestigung vom Dock an den Halter zu benutzen. Wenn eine Schraube länger ist, kann dadurch der gesamte Halter kaputt gedreht werden. Mit den originalen Schrauben ist das bei einer normalen Nutzung nicht möglich.